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Barleben erhält Gewerbeshuttle

Was tun, wenn Stellen zu besetzen sind, aber nicht genügend Arbeitskräfte und Fachkräfte zur Verfügung stehen?

Foto: Mitarbeitende der Spätschicht im Gewerbegebiet Technologiepark Ostfalen (TPO)

Erste Fahrt des Gewerbeshuttles des Gewerbegebiets Technologiepark Ostfalen (TPO) | © Barleben

Diese Frage stellt sich im Umland von Ballungszentren und auch im ländlichen Raum ist es ein wachsendes Problem. Vor allem das Thema Mobilität kann hier einen Unterschied machen, denn häufig ist eine unzureichende oder nicht bedarfsgerechte Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ein Grund dafür, dass Arbeitsplätze unbesetzt bleiben.

Im Rahmen der Erarbeitung des Strategiepapiers der ZWK für Barleben wurde dieser Punkt als wichtiges Themenfeld angesehen, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Entwicklungen im angrenzenden Gewerbegebiet Technologiepark Ostfalen (TPO) gelegt wurde.
Neben Großansiedlungen wie dem Pharmariesen Sandoz oder der hochmodernen Produktionshalle von HelloFresh gibt es über 1.000 Unternehmen in der Gemeinde. Für die kommenden Jahre wird ein Unternehmenswachstum mit einem Bedarf von mehr als 3.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen allein im TPO prognostiziert. Schon jetzt pendeln täglich rund 5.200 Menschen zum TPO und zurück.

Höchste Zeit, über eine ergänzende Mobilitätsstruktur nachzudenken. 
So entstand die Idee des Gewerbeshuttles: im Grunde ein kleines lokales
Busliniennetz, das den TPO mit der Landeshauptstadt verbindet. Am Montag, den 27.11. um 22:15 Uhr war es dann soweit. Der erste Bus brachte die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Spätschicht von Hellofresh warm und trocken direkt vom Werk nach Magdeburg zum Hauptbahnhof, von wo aus eine gute Anbindung an das Bus- und Bahnnetz der Landeshauptstadt besteht.

„Es sollen Synergien geschaffen werden", so Sven Fricke aus dem Unternehmerbüro der Kommune Barleben. Auch die Geschäftsführung von "Hello-Fresh" zieht eine erste positive Bilanz: "Wir sind zufrieden mit der Zusammenarbeit mit der Gemeinde". Sebastian Müller, Produktionsleiter bei HelloFresh, der das Projekt unterstützt formuliert es so:  "Unser Ziel ist es, die Kolleginnen und Kollegen abends nach Hause zu bringen." Und da es zu dieser späten Stunde kein passendes ÖPNV-Angebot gibt, entschied sich die Geschäftsführung in Zusammenarbeit mit der Gemeinde zunächst für den Einsatz eines Busses. Die Hoffnung, dass das Gewerbeshuttle einen wichtigen Beitrag gegen den Fachkräftemangel leisten kann, eint die Interessen aller Beteiligten gleichermaßen und macht Mut für weitere Entwicklungen.

Aktuelle Informationen zum Gewerbeshuttle Barleben werden auf der eigens eingerichteten Website veröffentlicht.