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Rückblick auf das erste regionale Werkstatttreffen 2023 in Barleben

In Barleben fand vom 21. - 22. März das erste regionale Werkstatttreffen 2023 des Modellprojektes „Zukunftswerkstatt Kommunen – Attraktiv im Wandel (ZWK)“ statt.

Eine Gruppe von ca. 20 Erwachsenen lächelt in die Kamera. Am Rand das Roll-Up der ZWK.

Teilnehmende des Regionalen Werkstatttreffens in Barleben | © ZWK

15 Teilnehmende aus den Kommunen Barleben, Dessau-Roßlau, Landkreis Rostock, Landkreis Uckermark, Amt Stralendorf und Neubrandenburg fanden sich in der Gemeinde Barleben in Sachsen-Anhalt zu einem persönlichen Treffen des Clusters „Nord“ ein. Das zweitägige Werkstatttreffen diente dazu, sich persönlich zu begegnen, zu vernetzen sowie die gastgebende Kommune Barleben und ihre Projekte kennenzulernen. 

Die Gemeinde Barleben hat etwas mehr als 9.000 Einwohnerinnen und Einwohner und beschäftigt sich im Rahmen des Modellvorhabens „Zukunftswerkstatt Kommunen - Attraktiv im Wandel (ZWK)" mit den Themen Wirtschaft, Wohnen, Bildung und Freizeit. Im Jahr 2022 wurde in der Gemeinde eine „Mobile Zukunftswerkstatt“ durchgeführt, bei der die ZWK-Akteurinnen und -Akteure der Gemeinde Barleben mit einem Lastenrad vor Ort unterwegs waren, um mit weit über 80 Menschen über die Zukunft Barlebens zu sprechen.

Bürgermeister Frank Nase begrüßte alle Teilnehmenden des Regionalen Werkstattreffens am 21. März sehr herzlich in der schönen Mittellandhalle direkt im Zentrum von Barleben. Im Anschluss erkundeten die Gäste bei schon fast frühlingshaftem Wetter die Gemeinde, begleitet durch den Heimatverein. Einem von insgesamt fast 40 Vereinen der Gemeinde Barleben, die ein reges Vereinsleben zu bieten hat. Höhepunkte waren die Hauptstraße, die mit schön gestalteten Sitzgelegenheiten und viel Grün zum Verweilen und Flanieren einlädt und ein fast fertiggesellter, ökologisch sanierter Kindergarten und Hort. Wieder zurück in der Mittelandhalle gaben Sven Fricke und Sebastian Marschall Einblicke in den aktuellen Stand der Barlebener Demografiestrategie (Mobilität, Maßnahmen zur 24-Stunden-Versorgung). Abgerundet wurde der Tag durch eine gemeinsame Schifffahrt auf der Elbe.

Am zweiten Tag stand die praktische Arbeit in den Modellprojekten im Fokus. Die Teilnehmenden erhielten zunächst einen kleinen Input zum Thema "Zutaten für eine gelungene Öffentlichkeitsarbeit". Hier wurden viele tolle Praxis-Beispiele aus den ZWK-Kommunen präsentiert, die zum Nachahmen anregen. Ganz im Sinne von „Tue Gutes und rede darüber“ wurden auch Möglichkeiten der Online-Präsenz und der Nutzung der Sozialen Medien vorgestellt und diskutiert. Erinnert wurde zudem an die Erstellung von Werkzeugen für den ZWK-Werkzeugkoffer. Werkzeuge sind innovative Lösungen für Herausforderungen in der demografischen Arbeit. Einige Kommunen haben bereits solche Lösungen (Werkzeuge) erarbeitet, die dem Werkzeugkoffer hinzugefügt wurden. Alle Kommunen sind aufgefordert, diese Sammlung zu erweitern. Anschließend teilte sich die Gruppe, um in kleineren Runden zu den Themen Integration und Gleichstellung als wichtige Elemente in der Demografiearbeit zu diskutieren. 

Im Workshop Integration diskutierten die Teilnehmenden, wie Integration als gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen mit und ohne Migrationshintergrund umgesetzt werden kann. Konkrete Beispiele aus Dessau-Roßlau und Kornwestheim zeigten, dass es dafür klare Strategien und übergreifende Strukturen braucht. Dessau-Roßlau verfolgt den Ansatz, durch eine diversitätsorientierte Personalpolitik und Sensibilisierungsmaßnahmen für alle Mitarbeitenden der Verwaltung eine Haltung zu erzeugen, die Weltoffenheit und Vielfalt in der gesamten Kommune voranbringt. Kornwestheim setzt derzeit im Rahmen eines übergreifenden Integrationskonzeptes aufeinander abgestimmte Maßnahmen um. Dazu gehören ein Generationencafé, der Aufbau eines (digitalen) Dolmetscherpools und Vorlesetreffen in einfacher Sprache. Diese Beispiele führten zu einem regen Austausch der Teilnehmenden untereinander. Mehr Akzeptanz für die Notwendigkeit der Integration zu erzeugen und bürokratische Hürden auch innerhalb der Verwaltungen selbst abzubauen wurden als große Herausforderungen diskutiert. 

Im Workshop zu Gleichstellung wurde über den Beitrag diskutiert, den kommunale Gleichstellungsarbeit für die Gestaltung des demografischen Wandels leisten kann. Die Teilnehmenden brachten viele Ansätze für eine geschlechtergerechte Kommunen in die Diskussion ein. Weitere Einblicke kamen von den diesjährigen Gender Award Gewinnerkommunen Nürnberg und Flensburg. Beide Beispiele zeigen, wie vielfältig Gleichstellungsarbeit sein kann und wie strukturelle Veränderungen in der Verwaltung den Prozess für Geschlechtergerechtigkeit voranbringen können.  

Das zweite Regionale Werkstattreffen der ZWK findet dieses Jahr vom 09. – 10. Mai in Herford statt. Geladen sind die Kommunen des Clusters „West“. Das Cluster „Süd“ trifft sich vom 13. – 14. Juni im baden-württembergischen Kornwestheim.