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Stärkung von Zuzug aus Ballungsräumen durch regionalen Wohnungsmarktmonitor

Ein regionaler Wohnungsmarktmonitor, der über die ZWK erarbeitet wird, ist ein neuartiger Strategieansatz zur Stärkung der Doppelstadt Dessau-Roßlau (80.000 EW) als Wohnstandort.

Wohnungsmarktmonitor Stadt Dessau-Roßlau

Stadt Dessau-Roßlau | © Sebastian Köhler

Ziel ist es, mit Hilfe einer Datenanalyse für das Handlungsfeld Wohnen eine fundierte Basis zur Auslotung erkennbarer Angebotsdefizite auf den Wohnungsmärkten im regionalen Umfeld zu schaffen. Angesichts der zentralen räumlichen Lage von Dessau-Roßlau  zwischen den wachsenden Ballungsräumen Leipzig/Halle und  Berlin/Potsdam sollen dabei Anhaltspunkte für eine gezielte Weiterentwicklung von Dessau-Roßlau als durchaus interessante neue Wohnort-Alternative  für Wohnungssuchende aus den genannten Räume ausgelotet werden.

Die Bauhaus-Stadt Dessau an der Mulde, die seit 2007 mit der Schifferstadt Roßlau an der Elbe eine Doppelstadt bildet, bietet hier mit ihrer landschaftlich reizvollen Lage im Dessau-Wörlitzer Gartenreich aufgrund ihrer vielfältigen räumlichen Möglichkeiten, marktgängiger Wohnungsleerstände, vergleichsweise niedrigen Miet-, Kauf- und Bodenpreisniveaus sowie attraktiven Wohnlagen hervorragende Voraussetzungen.

Für interessierte Vermieter und Investoren wird über den Wohnungsmarktmonitor die Transparenz erhöht, um umzugswilligen Menschen aus den „überlaufenden“ Ballungsräumen in der Stadt Dessau-Roßlau ein passendes Spektrum an attraktiven Wohnungen anbieten zu können. Dies kann zum einen durch gezielte Bestandsanierungen erfolgen, die dazu beitragen, die Wohnungsleerstände in Dessau-Roßlau abzubauen. Zum anderen sind Neubaumaßnahmen denkbar, welche die notwendige Verbreiterung des Wohnungsangebotes vor Ort sowie eine gelingende städtebauliche Aufwertung von Baulücken/ Abrissflächen in Bestandsquartieren voranbringt.

Um darüber hinaus die Erreichbarkeit des 80.000 Einwohner zählenden Oberzentrums in Sachsen-Anhalt, das auch Sitz des Umweltbundesamtes ist, zu verbessern setzt sich die Stadt parallel für eine verbesserte Bahnanbindung von Dessau-Roßlau ein. Neben der Forderung nach einen IC/ICE-Halt für die Bauhaus-Stadt wird an Ansätzen zur Beschleunigung des Regionalverkehrs gearbeitet. Denn verkürzte Fahrtzeiten v.a. nach Berlin-Potsdam bzw. Leipzig-Halle bringen einen Attraktivitätszuwachs der Stadt für Zuziehende und Berufspendler aus der Umgebung.

Im Erfolgsfall wirkt das in eine Gesamtbetrachtung für die aktuell schrumpfende Stadt Dessau-Roßlau demographisch stabilisierend und für die überheizten Wohnungsmärkte in der Quellregionen der Zuzüglerinnen und Zuzügler entlastend. Ein Doppeleffekt mit einem beträchtlichen volkswirtschaftlichen Nutzen.

Für den Wohnungsmarktmonitor wurden aus Aufwands- und Kostengründen insbesondere statistisch frei verfügbare Daten zur Zahl und Struktur der Einwohnenden bzw. Haushalte sowie des Wohnungsbestandes bzw. Baugeschehens genutzt. Die Komplettierung des Wohnungsmarktmonitors setzt die Bereitstellung der Daten aus der letzten Gebäude- und Wohnungszählung voraus, die für den Sommer 2024 erwartet wird.

 

Quelle: ZWK-Kommune Dessau-Roßlau