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Informationsveranstaltung im Kreis Dithmarschen zum Welthospiztag

Kann das Leben gut zu Ende gehen, ohne es künstlich zu verlängern oder zu verkürzen?

Der Freundeskreis Hospiz Dithmarschen e. V., der Kreisseniorenbeirat und der Kreis Dithmarschen nahmen den Welthospiztag am 09. Oktober 2021 zum Anlass, über aktuelle Fragen zum Thema Sterbe- und Trauerbegleitung während der Corona-Pandemie zu informieren und gemeinsam mit Betroffenen zu informieren.

Veranstaltungsgäste, Moderator Dr. Tilman von Spiegel und Prof. Dr. Schildmann von der Universität Halle.

© Kreis Dithmarschen

Ziel der Veranstaltung war, zur Beschäftigung mit Fragen rund um das eigene Lebensende anzuregen:
Wie sieht würdevolles Sterben für mich aus? Was soll geschehen, wenn ich selbst nicht mehr frei über mich bestimmen kann? In welchem Umfang will ich lebensverlängernde Maßnahmen haben? Kann ich unterstützt werden, wenn ich meinem Leben bewusst ein Ende setzen will? 


Neben den geladenen Teilnehmenden der Podiumsdiskussion konnten 54 interessierte Gäste der Präsenzveranstaltung begrüßt werden. Eine Interessierte nahm zudem über Videokonferenz teil. Ebenfalls digital zugeschaltet war Prof. Dr. Schildmann von der Universität Halle. Er referierte zu der ethischen Frage der begleiteten Selbsttötung und berichtete über die Situation in anderen Staaten. Einen Kurzvortrag zu den rechtlichen Aspekten hielt die Juristin Katharina Vollmer. Die Moderation übernahm Dr. Tilman von Spiegel, Chefarzt am Westküstenklinikum Heide, Mitglied der dortigen Ethikkommission und Vorsitzender des Freundeskreis Hospiz Dithmarschen e.V.


In der Podiumsdiskussion wurden die Auswirkungen der Corona-Einschränkungen auf das Abschiednehmen und die Bestattungskultur besprochen: Bestatter, Seelsorgende, Pflegende, betroffene Angehörige und der Vorsitzende des Kreisseniorenbeirates berichteten über ihre Erfahrungen mit den coronabedingten Einschränkungen und den hohen emotionalen Herausforderungen sowohl in der Pflege als auch beim Abschiednehmen und Bestatten von Angehörigen. Ohnmächtig daran gehindert zu sein, angemessen Abschied nehmen zu können, kann eine große Belastung darstellen. Diese Erfahrung muss erst über die Zeit verarbeitet werden und hinterlässt dennoch Traurigkeit. Ergänzt wurden die Berichte durch Wortmeldungen und Fragen aus dem Kreis der Gäste. Besondere Anerkennung zollten die Gäste der Offenbarung höchstpersönlicher Gedanken und Gefühle der Diskussionsteilnehmenden.


Ein schöner Nebeneffekt war die erstmalige Zusammenarbeit mit dem Hospizverein Dithmarschen e. V., der die Ausgestaltung des Tages wirkungsvoll mitgestaltet hat.