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Stadtgespräch Zwickau 2030 – wohin geht die Reise?

Zahlreiche Besucherinnen und Besucher folgten der Einladung zum Zwickauer Stadtgespräch am 29. April 2023 in das Projekt 46. Die ehemals als Bekleidungsgeschäft genutzten Räumlichkeiten werden seit letztem Jahr von einer offenen Projektgruppe freiwilliger Akteure bespielt. Sie stehen als kultureller und sozialer Freiraum für die Zwickauer Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung und sollen als „Ort des Ausprobierens“ dazu beitragen, das Miteinander in der Stadt zu stärken. 

Eine Gruppe Menschen sitzt vor einer Bühne und hört aufmerksam den Gesprächen zum Demografischen Wandel zu.

Alter Gasometer e.V. | © Ben Ulke

Zum Thema Zukunft Zwickau 2030 - wohin geht die Reise?" hatte die Stadtmanagerin Ariane Spiekermann eine Reihe von Gästen eingeladen. Neben Baubürgermeisterin Silvia Queck-Hänel, dem Geschäftsführer der Chemnitzer Kulturhauptstadt-GmbH Stefan Schmidtke, der Jugendreferentin Olivia Tschiersch und Isabell Reise, Sprecherin des freien Projektes Kunstplantage Zwickau", war auch ZWK-Prozessberater Dr. Klaus Zeitler zur Diskussion eingeladen. 

Schnell wurde klar, dass eine Diskussion über Zahlen und Altersgruppen wenig Sinn macht, um sich auf die Reise ins Jahr 2030 vorzubereiten. Vielmehr müsse es darum gehen, so die Initiative von Stefan Schmidtke, generationenübergreifende Konzepte und Projekte zu schaffen und den Dialog der Generationen in den Mittelpunkt zu stellen. Dabei müssten alle voneinander lernen und die Situation als gleichberechtigte Partnerschaft wahrnehmen. Genau in diese Richtung ziele auch das Konzept der Kulturhauptstadt Chemnitz 2025. „Es sollen Rahmenbedingungen geschaffen werden, in denen sich jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten beteiligen und einbringen kann.“ 
Dem konnte Klaus Zeitler nur zustimmen, denn dieser Gedanke deckt sich mit der programmatischen Intention des Modellprojekts "Zukunftswerkstatt Kommunen - Attraktiv im Wandel (ZWK)": „Es geht weniger um die Diskussion statistischer Zahlen, sondern um einen Bewusstseinswandel und ein Miteinander, das Kommunen und Regionen im demografischen Wandel voranbringt“. 

Ariane Spiekermann ergänzte diese Diskussion mit einer Reihe von Beispielen, wie dieses Miteinander der verschiedenen Akteure im Rahmen der Stadtentwicklung in Zwickau bereits mit Leben gefüllt wird. Bemerkenswert war in diesem Zusammenhang auch der Hinweis von Silvia Queck-Hänel, die darauf aufmerksam machte, dass sie ihre Hauptaufgabe als Baubürgermeisterin weniger auf der Baustelle als vielmehr in der Organisation von Kommunikationsprozessen sieht.

Vor diesem Hintergrund entwickelte sich eine intensive zweistündige Diskussion über Zuwanderungsprozesse, die Abwanderung junger Menschen und die Potenziale, die in generationenübergreifenden und integrativen Projekten stecken. Das Stadtgespräch war eingebettet in das "Viele-Wege-Festival" des Bündnisses für Demokratie in Zwickau, denn - und da waren sich alle Diskutanten einig - das Thema Kultur kann und muss ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Stadtentwicklung bis 2030 sein.