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Erfahrungssaustauch in Furth bei Landshut - Einfach mal schauen was andere machen

Die Bürgermeister Rico Schmidt, Stadt Adorf/Vogtl., Lothar Müller, Marktgemeinde Plößberg und Andreas Horsche, Gemeinde Furth, hatten sich beim letztjährigen regionalen Vernetzungstreffen der ZWK in Zwickau kennengelernt.

Die Bürgermeister Andreas Horsche, Rico Schmidt und Lothar Müller zusammen mit Prozessbegleiter Dr. Klaus Zeitler vor der ZWK-Projektlandkarte

Die Bürgermeister Andreas Horsche, Rico Schmidt und Lothar Müller zusammen mit Prozessbegleiter Dr. Klaus Zeitler vor der ZWK-Projektlandkarte | © Gemeinde Furth

„Ich wollte einfach mal sehen, was in anderen Kommunen passiert und wie sie ihre Entwicklungsprozesse angehen und gestalten.“ meinte Rico Schmidt, der die kleine Exkursion angestoßen hatte. Lothar Müller konnte dem nur zustimmen: „Oft kochen wir im eigenen Saft und lassen uns zu wenig von den Erfahrungen, die andere bereits gemacht haben, leiten“. 

Die Gemeinde Furth hatte diesbezüglich viel zu bieten. Sie ist eine der bayerischen Vorzeigekommunen im Hinblick auf nachhaltige Energieversorgung, hat mit dem Kauf des im Ort Furth angesiedelten Maristenklosters gänzlich neue Finanzierungs- und Vermarktungswege beschritten, betreibt mit einem eigenen Kommunalunternehmen sowohl die regenerative Energieversorgung als auch die im Kloster untergebrachte Schulungseinrichtung mit dem eigenen Klosterstüberl und hatte vor Kurzem den Bürgersaal in der entweihten Klosterkirche in Betrieb genommen. Bürgermeister Andreas Horsche hatte viel zu erzählen, da er auch noch als Hobby als ehrenamtlicher Geschäftsführer der Klosterdestillation für die „geistigen Werte“ der Kommune verantwortlich ist. 

Nach einem kurzen Rundgang durch die Gemeinde, bei dem auch die flächenreduzierte Bauleitplanung am Kloster zur Sprache kam, machten sich die Bürgermeister auf den Weg, um die Verantwortlichen des Kulturhandwerk e.V., einem Verein zur Förderung von Kunst, Kultur und Handwerk, zu besuchen. Unmittelbar an der Gemeindegrenze von Furth hatten junge Leute vor acht Jahren in Pfettrach eine leerstehende Lehrmittelschreinerei übernommen und sie in Teilen saniert. Sie betreiben dort neben einer Schreinerei, die sich nun auf Holzschindeldeckungen und den Bau von Tiny Houses spezialisiert hat, eine Vielzahl von (kunst-)handwerklichen Werkstätten, mit denen sie ihren Lebensunterhalt bestreiten. „Das interessante an unserem Modell ist eigentlich der Umstand, dass wir auch jungen Handwerkerinnen und Handwerken die Möglichkeit geben, sich in unseren Räumen einzumieten und den Sprung in die Selbständigkeit zu erproben“ meinte Keramikmeisterin Claudia Kutsche, die Vereinsvorsitzende, die zusammen mit ihren Mann auch in Pfettrach wohnt. „Das sind interessante Ansätze, die wir auch für unsere Leerstände mal andenken können“, ergänzte Rico Schmidt, „denn auf diese Weise lassen sich auch Risiken beim Berufseinstieg minimieren“. 

Für den Winter wurde ein Gegenbesuch in Adorf/Vogtl. vereinbart, den die Bürgermeister und die Mitglieder des Kulturhandwerkvereins e.V. in den kommenden Monaten vorbereiten wollen.