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Erfolgreicher Seniorentag in Dortmund

Eine Premiere feierte der Seniorentag auf dem Dortmunder Friedensplatz mit vielen Angeboten und Kulturprogramm.

Menschen vor einer Bühne

© Stadt Dortmund

Viel Sonnenschein – und ein wenig Regenwetter – begleiteten den ersten Seniorentag auf dem Friedensplatz und in der Berswordt-Halle am Samstag, 17. September. Er hielt unter dem Motto „Zusammenhalt kennt kein Alter – Generationen verbinden“ viele Angebote für Interessierte bereit. 

Alle 12 Seniorenbüros, die in den Dortmunder Bezirken Betroffene und Angehörige seit über 16 Jahren tatkräftig unterstützen, waren vertreten. Mit ihren Netzwerken und ihren rund 800 Partnerinnen und Partnern sind sie ein herausragendes Beispiel für das Ineinandergreifen von professionellen, zivilgesellschaftlichen und ehrenamtlichen Strukturen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Seniorenbüros aber auch das Wilhelm-Hansmann-Haus und die Städtischen Begegnungszentren boten eine ganze Palette Aktivitäten in den Stadtbezirkszelten und auf der Aktionsfläche: Zwischen tanzen, singen, Yoga, Boule, Zumba aber auch Gedächtnistraining und Lesungen konnten die Gäste wählen. 

Weitere 48 Ausstellerinnen und Aussteller kamen am Veranstaltungstag zusammen. Dabei waren die Träger der Freien Wohlfahrtspflege, zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteure und gewerbliche Dienstleisterinnen und Dienstleister. Sie hatten ebenfalls vielfältige Angebote im Gepäck, die von täglichen Hilfsmitteln über Gesundheitschecks reichten und luden ebenfalls zu vielen Mitmachaktionen ein, darunter der Rollator-Parcours-Lauf von der Polizei oder 5-D-Simulationen. Martin Rutha, Bereichsleiter Fachdienst für Senioren, blickt zufrieden auf den Tag zurück und erklärt: „Es geht darum zu zeigen, dass alle Generationen in einer solidarischen Stadt für einander und miteinander agieren, um die gesellschaftlichen Herausforderungen zu lösen.“ 

Ziel der Veranstaltung war es, den generationenübergreifenden und interkulturellen Dialog voranzutreiben und demografische Herausforderungen zu thematisieren. Das sei eine wichtige Aufgabe, betonte der Vorsitzende des Dortmunder Seniorenbeirats, Martin Fischer, in seiner Begrüßungsrede. Damit fügt sich der Seniorentag in die strategische und nachhaltige Gestaltung des demografischen Wandels durch die Stadt Dortmund ein, genauso wie die Beteiligung an dem Projekt „Zukunftswerkstatt Kommunen (ZWK) – Attraktiv im Wandel“, das durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte wird.

In drei Diskussionsrunden sprachen deshalb verschiedene Akteurinnen und Akteure über die Themen Netzwerke und Ehrenamt – ohne die in der Seniorenarbeit nichts läuft, die Ausbildung in der Pflege, die umso wichtiger in Zeiten des Fachkräftemangels ist und den Klimawandel, der auf alle Generationen Auswirkungen hat. Die verschiedenen Diskussionsrunden waren hochkarätig besetzt, unter anderem mit Oberbürgermeister Thomas Westphal, Sozialdezernentin Birgit Zoerner, der stellvertretenden Vorsitzenden des Seniorenbeirats Gertrud Löhken-Mehring, Heike Rolfsmeier las Bereichsleiterin Begegnung, Beratung und Wohnen im Alter beim Diakonischen Werk Dortmund und Lünen, Kreisgruppengeschäftsführer des Paritätischen Dortmund Gunter Niermann, Sophie Arens vom Projektmanagement Klimaanpassung im Umweltamt und viele weitere Gesprächspartnerinnen und -partner. 

„Den Friedensplatz haben wir als Veranstaltungsort bewusst gewählt“, so Rutha. Und sagt weiter: „Über die Positionierung im Herzen der Stadt wollten wir Themen der Seniorinnen und Senioren aus der, manchmal selbst gewählten, Isolation holen und in diesen größeren gesellschaftlichen Zusammenhang zu stellen. Wir folgen damit den Entwicklungen der letzten Jahrzehnte. Ältere Menschen sind aktiver, länger gesund und verstehen sich häufig nach Renteneintritt nicht als ‚Seniorinnen‘.“ Interessen erschöpfen sich nicht mehr allein in Kreuzworträtsel lösen oder Handarbeit, sie sind so vielschichtig wie in jüngeren Altersgruppen. 

Genauso zeigen sich Bedarfe inzwischen deutlich nuancierter als in vorangegangenen Generationen. Das heißt, Angebotsstrukturen müssen ausdifferenzierter gestaltet werden. Gleiches gilt für die Pflege: Steigende Lebenserwartungen zeigen sich in einem steigenden Pflegebedarf und machen komplexere Angebotsstrukturen nötig, um eine passgenaue Unterstützung gewährleisten zu können. Das bisherige (Renten-)System zeigt Risse, denn eine weitere Herausforderung ist, dass immer weniger Menschen die ökonomische Versorgung von immer mehr Menschen im Ruhestand zu sichern haben. Die gesellschaftliche Organisation der Daseinsvorsorge muss künftig also angepasst werden. Rutha: „Wir sind auf dem Weg. Eines ist sicher: Nur gesamtgesellschaftlich, über die Generationen hinweg schaffen wir die verschiedenen Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft.“

Ebenfalls hochkarätig besetzt war die Kulturbühne: Lioba Albus sorgte mit ihrer kabarettistischen Kunstfigur Mia Mittelkötter für heitere Stimmung auf dem Friedensplatz. Musikalisch verliehen Tirzah Haase und Armine Ghuloyan Evergreens neuen Glanz, zeigten sich die Pilspickers jazzig aufgelegt. Außerdem gaben der Chor Sounding People und die Salsaband Macondito ein melodiöses Stelldichein. 

Text: Gaye Suse Kromer, Stadt Dortmund