Zum Hauptinhalt springen

Junge Menschen erschließen Nachnutzungspotenziale einer alten Schule in Bad Honnef

Im Sommer 2019 schloss die ehemalige Konrad-Adenauer-Schule (KASch) in Bad Honnef für immer ihre Pforten. Lediglich mit der Außenstelle des Berufskollegs Siegburg blieb dem in die Jahre gekommen Standort am Rheingoldweg eine schulische Nutzung erhalten. Von vielen unbemerkt hat sich seit dem Auslaufen der KASch eine Vielzahl von Gruppen, Einrichtungen und Initiativen der Schulräume und des weitläufigen Außengeländes mitten in der Stadt bemächtigt.

Grafische Darstellung von Innenräumen der Konrad-Adenauer-Schule in Bad Honnef mit reinretuschierten Personen, die unterschiedlichen Aktivitäten nachgehen.

Quelle: Magazin "Die Brücke", Ausgabe März 2023 | © Brücke e.V., bruecke-badhonnef.de

Sei es, weil die Stadt dort dringend notwendige Archivräume einrichten konnte, sei es, weil dort junge Menschen Möglichkeiten für Malkurse, Musikunterricht oder Bastelkurse vorfanden oder sei es, weil Familien dort bei schönem Wetter zum Tischtennis spielen hingingen oder sich dort „einfach so“ trafen.

Auch die Holzwerkstatt „Tutti Palletti“ und die interkulturelle Nähstube sind zufriedene Nachnutzer der Schule. Die Vielfalt von Angeboten und die Frage nach dem Entwicklungspotential der ehemaligen Schule standen im Zentrum eines von der Stadt initiierten Projekts, welches Ende Januar seinen vorläufigen Abschluss fand. 

Im Kontext des bundesweiten Modellprojektes „Zukunftswerkstatt Kommunen – Attraktiv im Wandel (ZWK)“, in dem die Stadt Bad Honnef zusammen mit 39 anderen Kommunen aus der gesamten Bundesrepublik Strategien zur Bewältigung des demografischen Wandels erarbeitet, haben sich rund 20 Studierende der Alanus-Hochschule Alfter Gedanken gemacht, wie sich das ehemalige Schulgelände entwickeln kann. Ziel des Seminars im Masterstudiengang Architektur war es, neue Szenarien für ein multifunktionales Begegnungszentrum in der Konrad-Adenauer-Schule gemeinsam mit künftigen Nutzungsgruppen zu entwickeln.

Eingeleitet wurde das Projekt durch eine Exkursion zu zwei „Immovilien“ (Immobilien von Vielen für Viele), an denen das, was in Bad Honnef geplant ist, bereits realisiert wurde. Im Dialog mit den Akteuren der Ko-Fabrik in Bochum und des BOB-Kampus in Wuppertal konnten sich die Vertreterinnen und Vertreter aus Stadtpolitik und Verwaltung ebenso wie die jungen Leute aus Alfter ein Bild machen und Ideen weiterentwickeln. Beide Projekte haben auf eindrückliche Weise gezeigt, wie eine gemeinsame, nicht ausschließlich auf den materiellen Mehrwert bedachte Architektur- und Projektentwicklung einem ganzen Quartier neue Impulse für mehr Teilhabe, Chancengerechtigkeit und Resilienz liefern kann. Es sind lebendige Orte der Begegnung von Generationen, Kulturen sowie verschiedenen Arbeits- und Lebensweisen entstanden, die zunehmend auch im Stadtzentrum von Bad Honnef von Bedeutung sein werden.

Im Anschluss an die Exkursion gab es einen gemeinsamen Workshop mit Bad Honnefer Jugendlichen, dem Kreisjugendring und Akteuren der offenen Jugendarbeit aus dem Haus der Jugend. Die Ergebnisse der Studienarbeiten werden am 23. März um 17 Uhr im Foyer der Konrad-Adenauer-Schule öffentlich vorgestellt. In diesem Zusammenhang können alle interessierten Bürgerinnen und Bürger auch mitdiskutieren, inwieweit ein multifunktionaler und generationenübergreifend konzipierter Mitmachort „KASch“ zur weiteren Belebung der Stadt beitragen kann. 

Quelle: Magazin "Die Brücke", Ausgabe März 2023 | © Brücke e.V., bruecke-badhonnef.de