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Mit rund 13.000 Einwohnern in 12 selbstständigen Ortsgemeinden ist die Verbandsgemeinde Hamm (Sieg) im Westerwald eine der kleinsten Kommunen im Land. Mit den Wäldern und Auen, Kirchen und Fachwerkbauten bildet sie jedoch ein besonders anziehendes Fleckchen Erde. Hamm (Sieg) ist der Geburtsort von Friedrich Wilhelm Raiffeisen, dessen Genossenschaftsidee immaterielles Weltkulturerbe der Unesco ist.

Die Verbandsgemeinde ist von der Natur verwöhnt, von Wohlstand jedoch eher nicht. Der Verlust von Bergbau und Metallverarbeitung hatte einen tiefgreifenden Wandel zufolge und hinterließ dem einst reichen Industriestandort einen für eine Landkommune hohen Anteil an Migrantinnen und Migranten sowie sozial schwachen Mitbürgerinnen und Mitbürgern.

Da sind auch ungewöhnliche Ideen gefragt.

Ein Beispiel: In dem Industriebetrieb in Etzbach arbeiteten vor Jahren mehr Menschen, als das Dorf Einwohner hat. Dann ging der Industriebetrieb pleite und hinterließ eine gewaltige Industriebrache. Die Gemeinde kaufte sie und machte den „Industriepark Sieg“ daraus. In den Hallen und auf den Freiflächen residieren heute 30 Firmen. 

Was auch nicht überall vorkommt: Im Klosterdorf Marienthal, versteckt in einem romantischen Tal, wohnen nicht einmal zwei Dutzend Menschen. Aber die Open Airs im „Klostersommer“ sind legendär und das Hardrock-Festival „Hoflärm“ international beachtet. Auch Vorlesehauptstadt Deutschlands war der Ort mit den 22 Seelen schon.

Apropos legendär: In dem Fachwerkhaus, in dem nach mündlicher Überlieferung Friedrich Wilhelm Raiffeisen 1818 das Licht der Welt erblickte, befindet sich heute das Deutsche Raiffeisenmuseum. Raiffeisens Elternhaus war aber zweifelsfrei die wenige Meter entfernte Alte Vogtei, ebenfalls ein Fachwerk-Kleinod und ein Romantikhotel. Gäste aus aller Welt – Raiffeisen wird besonders in Japan sehr verehrt – wollen Beides sehen.

Außergewöhnlich auch das Freibad: ein Naturbad mit über 16.000 Quadratmetern Wasserfläche, frei von jeglicher Chemie. Angrenzend befindet sich das Naturcamp „Alte Wiese“, wo in Tipis genächtigt und abends am Lagerfeuer gesessen wird.

Wer kümmert sich in einem kleinen Gemeinwesen um all das? Eine Vielzahl von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Die „Heimatfreunde im Hammer Land“ betreuen das Museum, die DLRG-Ortsgruppe hält Wacht im Schwimmbad, die „Kümmerer“ von „Ich bin dabei!“ laden die Alten zu Spielenachmittagen ein, Eltern renovieren den Spielplatz der Kita, bei „Sieg in Flammen“ kontrolliert der Sportverein die Eintrittskarten, und die Feuerwehr fährt den Shuttlebus… Diese Reihe ließe sich noch lange fortsetzen.

Eine Urüberzeugung Raiffeisens war: „Was einer allein nicht schafft, das vermögen viele.“ Die Umsetzung lässt bei uns Kleines groß(-artig) werden.

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Ein Gruppe junger Menschen sitzt in einem großen Saal mit sehr hohen Decken im Stuhlkreis. Im Hintergrund eine Leinwand mit einer Präsentation.

Erwartungen junger Menschen an ein Innovations- und Gründerzentrum

Junge Menschen suchen einen Arbeitsplatz, der ihnen finanzielle Sicherheit und genügend Zeit für Familie und Freunde bietet. Sie wollen abwechslungsreiche Arbeit bei möglichst freier Zeiteinteilung und Verantwortung übernehmen. Doch für viele junge Menschen ist die Heimat keine dauerhafte Option, vor allem wenn es um die angestrebte Hochschulausbildung geht.

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