Zum Hauptinhalt springen

ZWK Fachdiskurs 2021 - erfolgreicher Auftakt!

Der erste Fachdiskurs der „Zukunftswerkstatt Kommunen – Attraktiv im Wandel (ZWK)” unter dem Titel „Den demografischen Wandel miteinander vor Ort gestalten“ am 06. und 07. Dezember war ein voller Erfolg! Die notwendige digitale Umsetzung hat spannende Austauschformate ermöglicht und dank Breakout-Sessions und virtueller Lounge konnten sich die 90 teilnehmenden Vertreterinnen und Vertreter der Modellkommunen persönlich vernetzen.

Bildsammlung mit 90 Screenshots von Teilnehmenden der Zoom Konferenz

Teilnehmende des Fachdiskurs 2021 © ZWK

Das Grußwort zur offiziellen Eröffnung sprach Stefan Zierke, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Als direkt gewählter Abgeordneter für Uckermark und Barnim   nahm er auch persönlichen Bezug zu den aktuellen Herausforderungen der Kommunenarbeit. 

Dr. Thomas Röbke, geschäftsführender Vorstand des Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Bayern (LBE) und Sprecher*innenratsvorsitzender des Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE), hielt die Keynote zum Thema „Bürgerschaftliches Engagement als gesellschaftlicher Innovationsmotor“ und bot damit einen detaillierten Einstieg in den fachlichen Austausch. Gleich zu Beginn stellte Dr. Röbke klar: „Innovation ist nicht nur ein Produkt wie ein Smartphone - nachhaltige Netzwerke, wirtschaftliches und gemeinwohlorientiertes Handeln und Koproduktionen können ebenso innovativ sein.“ Er forderte dazu auf, Ehrenamt und Hauptamt als Partner zu verstehen. Das Ehrenamt gebe oftmals Impulse, die zwar nicht als solche wahrgenommen werden, aber langfristig Projekte anstoßen. Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler seien somit immer auch als Konstruktionspartner zu verstehen. Ihre „bastlerische Kreativität“ freizusetzen sei Aufgabe der Kommunalpolitik. Dabei wies Dr. Röbke darauf hin, dass alle Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen angesprochen werden sollten. Alteingesessene Vereinsmitglieder ebenso wie Zugezogene, Einzelpersonen und Familien. Das bürgerschaftliche Engagement biete einen oft unterschätzten Beitrag zur Beheimatung und diene damit sowohl als Integrations- als auch Haltefaktor.

Die folgende Podiumsdiskussion stand thematisch unter dem Titel „Zusammen Weiterkommen: Zivilgesellschaft nachhaltig einbinden“ und fragte ganz konkret nach den Möglichkeiten und Best-Practice-Beispielen aus den Kommunen. Moderiert von Prof. Dr. Martina Wegner von der Hochschule München diskutierten Renate Agnes Dümchen (Geschäftsbereichsleiterin Familie, Soziales, Gesundheit, Kreis Dithmarschen), Ursula Keck (Oberbürgermeisterin Stadt Kornwestheim), Elke Ricken-Melchert (Leiterin des Amts für Demografie, Kinder, Jugend, Familie und Senioren, Kreis Düren), Dr. Thomas Röbke (Geschäftsführender Vorstand des Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Bayern (LBE), Sprecher*innenratsvorsitzender des Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE)), Stefan Sternberg (Landrat, Landkreis Ludwigslust-Parchim) und Dr. Klaus Zeitler (Leiter des Sozialwissenschaftlichen Instituts für regionale Entwicklung (SIREG)) die Chancen und Herausforderungen des bürgerschaftlichen Engagements. Über die vielfältigen positiven Auswirkungen waren sich alle einig, die Kernfrage war das „Wie“. Wie können Kommunen ihre Bürgerinnen und Bürger motivieren sich aktiv in die Gestaltung der Gesellschaft einzubringen? Welche Hilfestellungen können kommunale Verwaltungen bieten? Wie lassen sich bestehende Aktivitäten mit neuen Herausforderungen verknüpfen?

Tag zwei der Veranstaltung stand im Fokus der praktischen Umsetzung. Prof. Dr. Wegner von der Hochschule München und Hanna Drabon, Geschäftsführerin der ZWK Geschäftsstelle, stellten Erkenntnisse aus dem abgeschlossenen Projekt „Demografiewerkstatt Kommunen (DWK)“ vor und erläuterten die neuen digitalen Unterstützungsformate für die ZWK-Modellkommunen. Ein wichtiger Baustein der kommenden Projektphase wird dabei das Mentoringprogramm sein, welches erfahrene DWK-Kommunen mit neu dazugekommenen ZWK-Kommunen vernetzt. In regionalen Werkstatttreffen werden die Kommunen Gelegenheit haben, sich untereinander direkt vor Ort auszutauschen.

In Workshops mit den Mentoring-Gruppen erhielten die Kommunen im Anschluss erste Einblicke in die Ausrichtung einer Zukunftswerkstatt, einem zentralen Beteiligungsformat im Rahmen der Fünfstufen-Systematik zur Entwicklung einer individuellen Demografiestrategie. Begleitet wurden die Workshops von Dr. Franziska Lehmann, Dr. Klaus Zeitler und Klaus Ludden. Alle drei haben bereits mehrjährige Erfahrung in der Prozessbegleitung von Kommunen. Dr. Klaus Zeitler gab den Kommunen mit auf den Weg, dass Projekte besondere Aufmerksamkeit erhalten, wenn sie Geschichten erzählen, und wies damit auf die Relevanz einer guten Öffentlichkeitsarbeit hin. Frau Dr. Lehmann betonte, „eine Zukunftswerkstatt darf auch Spaß machen. Spielen ist das optimale Lernen.“ Und auch Herr Ludden wies zwar auf notwendiges „Hürdenmanagement“ hin, riet jedoch ebenso dazu bestehende Strukturen aufzugreifen und weiterzuentwickeln und damit die „Allianz der Willigen“ anzusprechen und Menschen mit Freude und Ideen vorangehen zu lassen.

Zum Abschluss des erfolgreichen und vor allem produktiven ersten ZWK-Fachdiskurses richtete Andreas Kirner, Leiter des Referats 316 „Demografischer Wandel“ das Wort an die Kommunen:
„Es war ganz viel Motivation und Kreativität da. Dieses Pflänzchen, das wir in diesen Tagen gepflanzt haben, kann nun gegossen und gepflegt werden. Erste Kontakte wurden geknüpft und können in den kommenden Projektjahren vertieft und ausgeweitet werden.“